SC Nidderau - SC 1952 Obertshausen 2 5,5:2,5
Schon vor dem Anpfiff erreichte uns die Hiobsbotschaft, dass Gelnhausen das Spiel gegen Schöneck 3 kampflos aufgegeben hat. Die Hoffnung, dass nicht auch noch Heusenstamm solche Wettbewerbsverzerrung begeht, war leider unbegründet. Insofern war unser Sieg gegen Obertshausen 2 völlig wertlos.
Die Obertshäuser demonstrierten, wie man Fair Play praktiziert. Obwohl ihr Abstieg lange feststand, rückten sie in Bestbesetzung an, allerdings fehlte ihr 4. Brett. Das notwendige 7:1 für den Klassenerhalt war insofern völlig unrealistisch, zumal es unserem Mannschaftleiter offenbar nicht gut ging und er nach 8 Zügen Theorie in leicht vorteilhafter Stellung ins Remis einwilligte.
Unsere Gegner überhäuften uns mit Remisangeboten, die wir zunächst allesamt ablehnten. Dem kampflosen Punkt durch Axel konnte ich (Ralf M) den nächsten vollen Punkt hinzufügen. Mein Gegner verlor durch einen Doppelangriff einen Bauern und geriet dann völlig aus dem Konzept.
Tills Gegner verteidigte sich hartnäckig und die Abwicklung zu einer toten Remisstellung ließ sich nicht verhindern. Simon machte auch zum richtigen Zeitpunkt Remis, nachdem sich sein anfänglicher Vorteil verflüchtigt hatte.
Klaus hatte mit starken Springermaneuvern einen Bauern gewonnen und verwertete seinen Stellungsvorteil zum vollen Punkt und stellte den Mannschaftssieg sicher. Robin hatte sich zwar wie gewohnt gut aufgebaut, verpasste aber die Chance zu e5 und geriet auf die Verliererstraße.
So blieb Günther der Abschluss vorbehalten. Er hatte eine gute Stellung, aber wieder mit der Zeit zu kämpfen. In der Zeitnotphase hatte er Glück, dass er nur mit geringem Nachteil die Zeitkontrolle erreichte. Sein Gegner nahm ein Remisangebot nicht an und so konnte Günther seine Stärke im Endspiel ausspielen und gewann.
SV Büdingen-Ortenberg - SC Nidderau 4:4
Vor dem Spiel war klar, dass uns im Abstiegskampf nur ein Sieg hilft. Durch die Punktverluste der Konkurrenz sind wir totz des 4:4 noch im Rennen, müssen aber auf Schrittmacherdienste von Gelnhausen und Heusenstamm hoffen und selbst gegen Obertshausen gewinnen. Es ging recht gut los. Axel, Till und Klaus hatten aus der Eröffnung einen Vorteil herausgeholt und Axel konnte sein Spiel mit einem spektakulären Figurenopfer mit Mattangriff krönen. Leider glich Büdingen postwendend aus. Robin hatte die Eröffnung zwar super gespielt, aber eine Ungenauigkeit reichte seinem Gegner, um einen starken Königsangriff zu entfachen. Robin konnte die Abwicklung in ein verlorenes Bauernendspiel nicht verhindern. Till brachte uns wieder in Führung, wobei sein Gegenüber in schlechter Stellung mit einem unkorrekten Figurenopfer mithalf. Günther hatte aus der Eröffnung keinen Vorteil herausgeholt und machte Remis. Anschließend verschlechterte sich leider die vorher aussichtsreiche Lage. Marco hatte mit einem schlechten Springerzug einen wichtigen Bauern eingebüsst und kämpfte vergeblich um Gegenspiel, Simon geriet in eine passive Position mit schlechterer Zeit und Klaus sah sich trotz Mehrbauern einem starken Königsangriff ausgesetzt. Zum Glück konnte Simon seine Stellung wieder konsolidieren und sein Gegner willigte ins Remis ein. Marcos Gegner schloss die Partie mit einem nicht zu parierenden Mattangriff ab. Die Stellung von Klaus war sehr schwierig, aber mit e5 hätte er sich befreien können und eine ausgeglichene Stellung erreicht. Stattdessen versuchte er mit einem Turmzug nach h8 den weißen Angriff zu parieren. Dabei übersah er eine Mattkombination. So musste Ralf Garbe versuchen, mit einem Sieg wenigstens noch einen Mannschaftspunkt zu retten. Er stand zwischenzeitlich leicht besser, aber mit Erreichen der Zeitkontrolle war die Stellung ziemlich ausgeglichen. Mit dem Angebot zum Läufertausch geriet Schwarz aber wieder in leichten Nachteil. Ralf behandelte das Turmendspiel exzellent und schaffte doch noch den Sieg zum 4:4-Endstand.
SC Nidderau - SV Kinzigtal Erlensee / Langenselbold 4:4
Erstmals hatten wir alle Spieler an Bord. Da sich Simon schon festgespielt hatte und Klaus sich etwas unsicher fühlte, verzichtete er auf seinen Einsatz. Der Plan unserer Aufstellung schien diesmal aufzugehen: vorne Remis spielen und hinten die Punkte holen. An den letzten 3 Brettern standen wir von Beginn an gut, auch Axel kam mit Vorteil aus der Eröffnung. So machten ich (Ralf M) und Ralf Garbe in ausgeglichenen Stellungen remis. Axel hätte ein paar mal mit f4 einen entscheidenden Vorteil erzielen können, verpasste diesen zwar, aber als sein Gegner Remis bot, stand er besser und lehnte zunächst ab. Als Robins Gegner ein Remisgebot annahm, machte Axel dann aus mannschaftstaktischen Gründen doch Remis. Marco hatte mit einer taktischen Finte einen Zentrumsbauern erobert und hatte wenig Mühe, seinen Vorteil rasch auszubauen. So stand es 3:2. Till erhöhte auf 4:2. Er hatte aus der Eröffnung eine gute Stellung herausgeholt, den Vorteil aber mit einem ungenauen Springerzug wieder eingebüsst. Als er sich langsam wieder etwas Vorteil erarbeiten konnte, machte sein Gegner einen scheinbar aktiven Damenzug, doch die Dame saß in der Falle und wurde vom Läuferpaar abgeholt. Simon und Günther boten remis, was Ihre Gegner trotz schlechten Stellungen ablehnen mussten. Es roch nach einem 6:2, doch die Zeit war nicht unser Freund. Erst büsste Simon bei knapper werdender Bedenkzeit mit zwei schlechten Turmzügen seine bessere Position ein. Er konnte die Stellung dann wenigstens ausgeglichen halten, aber im 37. Zug wurde ihm seine knappe Zeit zum Verhängnis. Die Zeitkontrolle schaffte er gerade noch, aber die Partie war verloren. Günther hatte sich diesmal die Zeit besser eingeteilt, hatte sogar stellenweise mehr Zeit als der Gegner. Ihm gelang ein entscheidender Bauerngewinn am Damenflügel, büsste den mit einem falschen Springerzug wieder ein. In beiderseitiger Zeitnot hätte Günthers Gegner Matt setzen können. Als die Zeitkontrolle geschafft war, ergab sich eine Stellung, die völlig ausgeglichen, aber immer noch schwierig war. Günther wählte zunächst den richtigen Weg zum Remis, musste eine Mattdrohung abwehren und nahm dafür die falsche Figur. So geriet er doch noch in die Mattfalle.
Pokal: SC Nidderau - SF Neuberg 2 1,5:2,5
DWZ-mäßig gingen wir leicht favorisiert in diesen Wettkampf. Am Spitzenbrett verdarb Ralf Garbe bereits in der Eröffnung seine Stellung, weil er einen vermeintlichen Figurengewinn witterte. So musste er schon nach wenigen Zügen das Remisangebot seines Gegners annehmen. In der Folge wurden auch die anderen Stellungen der Nidderauer immer schlechter. Till geriet nach einem automatischen Rückzug seines angegriffenen Läufers in die Defensive und es lag immer der Sprengungszug d5 mit deutlichem schwarzen Vorteil in der Luft. Günther wollte am Königsflügel angreifen, aber sein Gegner konterte geschickt im Zentrum, so dass Günther neben der schlechteren Zeit auch die leicht schlechtere Stellung bekam. Klaus hatte sich sehr solide aufgebaut und wollte am Damenflügel aktiv werden, während sein Gegenüber am Königsflügel vorging und dort gefährliche Drohungen aufstellte. Eine Wende deutete sich an, als Tills Gegner einen unbedachten Springerzug ausführte und gleich noch ein paar schwache Züge folgen ließ uns schließlich aufgab. Nun brauchten wir nur noch einen halben Punkt an den verbleibenden beiden Brettern. Bei Günther war abzusehen, dass er die Zeitkontrolle schafft und er hatte zwischendurch auch mal etwas Vorteil, gab den aber mit einem Zentrumsvorstoß wieder aus den Händen. 4 Züge vor der Zeitkontrolle gab ihm sein Gegner aber nochmal die Chance zum Ausgleich. Mit dem 40. Zug stellte Günther seinen König auf das falsche Feld, verdarb aber erst mit dem folgenden Zug die Stellung, weil er nicht bemerkt hatte, dass die Zeitkontrolle geschafft war. Der schwarze Freibauer war nicht mehr aufzuhalten und Günther gab auf. So ruhten unsere Hoffnungen auf Klaus. Er hatte die Qualität geopfert, aber gute Gegenchancen und im 36. Zug die Chance auf Remis. Seine Zeit war auch etwas knapp und so übersah er diese Möglichkeit. Schließlich musste er sich dem starken weißen Angriff geschlagen geben.
SF Schöneck 3 - SC Nidderau 4:4
Da vermutlich 3 Mannschaften aus der Bezirksoberliga absteigen, stand uns mit erst 3 gewonnenen Punkten das Wasser bis zum Hals. Zudem fehlten mit Ralf Garbe und Axel Benkner zwei wichtige Spieler. Glücklicherweise konnten wir mit Simon und Holger starken Ersatz aufbieten. Da mehrere Spieler in der Vergangenheit im jeweils anderen Verein spielten, trafen wir auf viele alte Bekannte. Dass wir die Begegnung nicht gewinnen konnten, lag in erster Linie daran, dass Familie Poetsch den Papst in der Tasche hatte und aus 2 klar verlorenen Stellungen 2 Punkte holte, aber der Reihe nach: Klaus folgte der Empfehlung unseres Trainers und spielte Königsindisch im Anzug. Das hätte er besser nicht getan, denn offenbar fühlte er sich in der Stellung nicht zu Hause. Ein unmotivierter Läuferzug kostete ein Tempo und als Klaus merkte, dass er aus der Eröffnung schlecht rausgekommen ist, bot er Remis. Als Brian weiterspielte, gab Klaus sofort auf. In der Folge wäre die Qualität verloren gegangen, aber man hätte durchaus noch weiterspielen können. Familie Poetsch demonstrierte, wie man in verlorenen Stellungen vorgeht. Gero nahm gegen Robin einen vergifteten Bauern und büsste dabei eine Figur ein und Leonore hätte nach 17 Zügen gegen Till aufgeben können. Das Matt war nur noch unter erheblichen Materialverlust zu verhindern. Doch Till führte den Angriff ungenau, so dass sich Leonore mit einem Damenzug befreien konnte. Statt die Damen zu tauschen und in einer schlechten Stellung auf Verteidigung umzuschwenken, wich Till dem Tausch aus und verlor einen Springer und bald auch die Partie. Robin machte ein paar ungenaue Züge und Gero bekam immer mehr Kompensation für die Figur. Als es materiell immer noch besser für Robin aussah, aber objektiv Gero schon leichten Vorteil hatte, bot Gero Remis. Da wir zwei Punkte hinten waren, spielte Robin weiter. Ich bestärkte ihn noch darin, hatte die Stellung aber auch falsch eingeschätzt. Als dann auch noch Holger in total zugeschobener Stellung einen Bauern verlor, schien der Mannschaftskampf schon entschieden zu sein. Doch Holger konnte die Bauern blockieren, so dass für seinen Gegner kein Durchkommen mehr war. Man einigte sich auf Remis. Da Robin verlor, waren wir trotzdem mit 3 Punkten hinten. Marco gab dann das Signal in Richtung Aufholjagd. Im letzten Jahr hatte er sich vom Gebahren des Schönecker Nachwuchstalents durcheinander bingen lassen und eine klare Gewinnstellung zum Remis vergeigt. Diesmal kam er mit einer konzentrierten Leistung zum Gewinn. Ich (Ralf) kam gut aus der Eröffnung und fühlte mich auch nach der Abwicklung ins Endspiel recht wohl, hatte das Läuferpaar gegen Läufer und Springer bei etwas besserer Bauernstruktur. Ein paar ungenaue Züge brachten mich aber in die Defensive, so dass ich in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abwickeln musste, wo ich etwas schlechter stand. Ein weiterer schlechter Zug kostete dann einen Bauern und ich opferte noch einen zweiten, weil ich mir sicher war, seine verbundenen zwei Bauern am Königsflügel blockieren zu können. Das gelang mir auch, allerdings unter Mithilfe des Gegners. An der Stelle hatte Fortuna mal uns zugelächelt. Günthers Vortrag war mal wieder wie aus einem Guss. Wie gewohnt wurde vor der Zeitkontrolle die Zeit knapp, aber sie reichte noch, um seinen Angriff zum Erfolg zu führen. So stand es gegen 22 Uhr 3:4 und Simon musste auf Gewinn spielen. Da er einen soliden Mehrbauern hatte, waren wir optimistisch. Allerdings verbrauchte Simon für die 6 Züge nach der Zeitkontrolle über eine halbe Stunde und brachte uns Zuschauer zum Schwitzen. Letztlich gelang es ihm aber schon deutlich nach Mitternacht, den Punkt zum 4:4 einzufahren und wir konnten in Altheldenbergen bei einem Bier darauf anstoßen.
Kreisliga: Nidderau 2 - Bergwinkel 3 4,5 - 1,5
Mit 3 Ersatzspielern und einer tollen Mannschaftsleistung, bei der alle Spieler punkteten, wurde der Tabellenletzte Bergwinkel 3 geschlagen. Fast 3 Stunden sah es bei vielen Brettern Remis aus, doch am Ende haben wir uns durchgekämpft und gewonnen.
Den Anfang machte Markus Limberger, der ein Turmendspiel taktisch gut spielte, bis sein Gegner aufgab. Hendrik Nitschner spielte mit kleinem Positionsvorteil Remis für die Mannschaft. Simon Giehl lockte den gegnerischen König in eine Gabel-Mattfalle, wonach sein Gegner sofort aufgab. Wolfgang Jähnert spielte Remis für den Mannschaftssieg. Holger Zwier gewann nach Opfer und Gabeldrohung ein lange zeit in Remisstellung hart umkämpftes Spiel. Letztendlich spielte Gerhard Limberger in ausgeglichener Stellung Remis.
So hatten wir nach knapp 4 Stunden 3 Siege und 3 jeweils bis zum Endspiel durchgekämpfte Remis. Die 2. Nidderauer Schachmannschaft steht nun mit 7 Punkten aus 4 Spielen auf dem 3. Platz der Kreisliga.
(Bericht Holger Zwier)
Pokal: SV Büdingen-Ortenberg - SC Nidderau 1,5:2,5
Unser Gegner trat in starker Besetzung auf, während wir kurzfristig den Ausfall von Ralf Garbe kompensieren mussten. Trotzdem hatten wir an 3 Brettern noch ein leichtes DWZ-Plus. Die Partien waren hart umkämpft, aber es zeichnete sich sehr schnell ab, dass wir eine gute Chance haben, das Viertelfinale zu erreichen. Ich (Ralf M) hatte einen Königsinder auf dem Brett. Statt den üblichen Königsangriff mit f4 und folgenden Bauernvormarsch zu starten, ließ mein Gegenüber den Bauern auf f5 stehen und öffnete unmotiviert das Zentrum. Mein Entwicklungsvorsprung brachte schnell die Entscheidung. Auch Tills Partie war wieder wie aus einem Guss. In einem Königsinder mit Wolga-Gambit-Motiv gewann Till schnell den geopferten Bauern zurück und hatte mit dem geschwächten d-Bauern eine Angriffsmarke, die den Anziehenden dauerhafte Probleme bereitete. In der Folge eroberte Till den a-Bauern und bekam schließlich auf der c-Linie einen Freibauern, der nicht mehr aufzuhalten war. Nun brauchten wir nur noch einen halben Punkt, den Klaus routiniert einfuhr. Sein Gegner hatte zwar überwiegend die Initiative, aber Klaus konnte alle Drohungen parieren. Spannend war Günthers Partie am Spitzenbrett. Nach 19 Zügen hatte er sich eine klar bessere Stellung erarbeitet und sogar einen Zeitvorteil von 5 Minuten! Doch dann bot sein Gegner Damentausch an und Günther verbrauchte für die Antwort mehr als die Hälfte seiner Restbedenkzeit. Er entschied sich letztlich für einen Zug, der nicht so stark war. Trotzdem hatte er noch Vorteil. Die Stellung blieb aber kompliziert und Günthers Zeit war zu knapp. Ein chancenreiches, aber unkorrektes Qualitätsopfer wurde von seinem Gegner gekonnt widerlegt, so dass Büdingen das Ergebnis noch freundlicher gestalten konnte.
SC Nidderau - SC 1934 Gelnhausen 2 2:6
Unser Gegner trat in Stammbesetzung an, während bei uns Marco ausfiel und durch Markus ersetzt wurde. Wir erwischten einen guten Auftakt. Schon im 13. Zug konnte Till mit einem Doppelangriff eine Figur gewinnen und erhöhte seinen materiellen Vorteil mit jedem weiteren Zug, so dass sein Gegenüber früh aufgeben musste. Axels Gegner ließ eine Springergabel zu und verlor eine Qualität. Doch dann war wieder der Wurm drin. Insbesondere die Nachwuchstalente an den beiden letzten Brettern setzten uns gehörig zu. Ein ungenauer Bauernzug brachte Klaus in die Defensive und sein Gegner konnte mit dem Hebel f4 den Vorteil zementieren. Statt zu klammern suchte Klaus etwas Gegenspiel, was misslang und Gelnhausen ausgleichen konnte. Die Partie von Markus war taktisch geprägt und der Vorteil wechselte mehrfach. Am Ende musste Markus seiner fehlenden Spielpraxis Tribut zollen, als er in leicht schlechterer Stellung einen Turm einstellte. Am Spitzenbrett gab es ein Kurzremis. Günther verfiel in seine alte Schwäche und es lief ihm im Mittelspiel die Zeit davon. Am Ende waren noch mehr Züge auszuführen als Sekunden auf der Uhr und die Stellung wurde immer schlechter, so dass er kurz vor der Zeitkontrolle die Zeit überschritt. Es sah nun nach einer klaren Angelegenheit für Gelnhausen aus, aber plötzlich ergab sich noch die Chance auf ein 4:4. Robin konnte durch gute Theoriekenntnisse glänzen, kam durch einen ungenauen Königszug etwas in die Defensive, aber es gelang ihm in der Folge immer weiter, die Stellung zu konsolidieren, so dass ein Remis drin war. Axel hatte immer noch die Mehrqualitität. Ich (Ralf M) hatte in der Eröffnung einen Vorteil erzielt, dann aber dem Grundsatz vertraut, erst die Entwicklung abzuschließen, bevor man aktiv wird. Das war in der Stellung falsch, so dass ich in der Folge den Vorteil einbüßte und sogar in Nachteil geriet. Als mein Gegner kurz vor der Zeitkontrolle mir mit einem taktischen Maneuver den Garaus machen wollte, lief er in eine Springergabel, so dass ich die Dame für zwei Figuren bekam. Plötzlich ließ sich Axel aus heiterem Himmel mattsetzen. Damit war die Mannschaftsniederlage besiegelt. Bei mir kam dann auch eine alte Schwäche durch. Ich ärgerte mich über einen vermeintlich schlechten Turmzug, mit dem ich meine Dame zurückopfern musste und machte erst danach den entscheidenen Fehler, indem ich automatisch seinen Springer statt den Läufer nahm und die klare Gewinnstellung zum Remis vergeigte. Robins Stellung war tot remis. Bei ungleichfarbigen Läufern war jeweils noch ein Turm auf dem Brett. Robin hatte die schlechtere Zeit und sein Gegner wollte ihn über die Zeit heben, was dann auch gelang. Mit nur noch 2 Minuten auf der Uhr machte Robin einen ungenauen Turmzug, der die Partie noch nicht verdarb, ihn aber in eine defensive Position brachte und kurze Zeit später stellte er den Turm ein.
SAbt SU Mühlheim - SC Nidderau 2,5:5,5
Nach dem verkorksten Saisonauftakt standen wir erheblich unter Druck und mussten in Mühlheim unbedingt gewinnen. Das schafften wir auch relativ ungefährdet. Vom Stamm fehlte Axel, dafür kam Wolfgang Jähnert zu seinem zweiten Einsatz. Lediglich die beiden Mühlheimer Ersatzspieler bereiteten uns unerwartete Schwierigkeiten und spielten deutlich stärker als ihre Wertzahl vermuten ließ. An den vorderen 6 Brettern waren wir mehr oder weniger durchgängig in Vorteil. Marco lockerte mit Kh2 und g3 unnötig seine Königsstellung und wurde mit einer taktischen Finte überrascht. Es ging zwar zunächst nur ein Bauer verloren, aber die Königsstellung blieb anrüchig und am Ende lief Marco in eine Mattfalle. Günther konnte ausgleichen. Bis zum 15. Zug hatte er deutlichen Zeitvorteil! Auch wenn er diesen mit dem 16. Zug wieder einbüsste, hat sich das lange Nachdenken gelohnt, denn er lockte die gegnerische Dame auf ein Feld, wo sie nur unter Figurenverlust gerettet werden konnte. Robin konnte seine besseren Eröffnungskenntnisse im Königsinder ausspielen, erreichte leichten Stellungsvorteil, gewann die Qualität und holte sich routiniert den vollen Punkt. Wolfgang kam in eine passive Stellung, insbesondere ein Springerzug nach a7 trug dazu bei. Sein Gegner nutzte es konsequent aus, gewann erst einen Bauern, dann die Qualität und schließlich die Partie. Klaus brachte uns wieder in Führung. Die Notation war zwar verheerend, aber sein Spiel gegen die junge Konkurrentin souverän. Till hatte sich ein Endspiel mit gutem Springer gegen schlechten Läufer erarbeitet, aber die zugeschobene Stellung war trotzdem nicht zu gewinnen. Eine dreifache Stellungswiederholung wurde von Tills Gegner nicht bemerkt, stattdessen stellte er zwei Züge später einen Bauern ein, so dass Till noch gewann. Ich (Ralf M) hatte mit einer Falle eine Figur gewonnen und spielte dann etwas sorglos weiter. Im Endpiel hätte ich nach dem Turmtausch sogar verlieren können. Am Ende hatte ich im Damenendspiel immer noch meine Mehrfigur, aber keine wirkliche Gewinnchance mehr. Das Remis reichte dann auch zum Mannschaftssieg. Ralf Garbe konnte schließlich das Ergebnis ausbauen. Er hatte ständig etwas Vorteil und sein Gegner wurde etwas müde und machte noch den spielentscheidenden Fehler.
SC Nidderau - SV Königsspringer 1929 Großauheim 2,5:5,5
Bei unserem ersten Heimspiel konnten wir endlich eine komplette Mannschaft aufstellen. Aus der Stammbesetzung fehlte nur Günther, dafür spielte mit Simon aber unser stärkster Ersatzmann. 5 klar gewonnene Stellungen, dazu noch zwei weitere mit Vorteil hätten eigentlich zu einem ungefährdeten Sieg führen müssen, aber es gelang uns nicht, den Sack zuzumachen. Den Auftakt machte Marco. Er hatte seinen Gegner klar überspielt. Dieser hatte aber noch einen giftig aussehenden Damenzug in die Königsdiagonale in petto. Statt einfach die eigene Dame dazwischenzustellen, deckte Marco den angegriffenen Bauern und verlor Figur und Partie. Ähnlich erging es Axel. Sein Gegner setzte in verlorener Stellung auf einen Vormarsch der Bauern am Königsflügel. Axel nahm auf g6 mit dem falschen Bauern und übersah ein Zwischenschach, wodurch er Haus und Hof verlor. Till war dann der Einzige, der seinen Vorteil eindrucksvoll verwertete. Ein unvertreibbarer Springer auf d4 sorgte letztendlich für die Entscheidung. Ich (Ralf M) hatte meinen Gegner in eine vorbereitete Stellung gelotst, in der ich deutlichen Stellungsvorteil hatte, aber immer aufpassen musste, dass ein von mir angebotenes Figurenopfer korrekt bleibt. Letztlich unterlief mir eine Ungenauigkeit, so dass mein Gegner das Opfer doch annehmen konnte. Statt die Qualität für einen Bauern zu opfern, was mir eine gute Stellung beschert hätte, wählte ich ein Abspiel, wo ich 3 Bauern für die Figur bekam. Bei knapp werdender Zeit und schon schlechter Stellung lief ich schließlich in eine Mattfalle. Robins Partie war die Einzige ohne zwischenzeitlichen Vorteil für uns, aber auch da war mehr drin. Nachdem Robin eine Qualität ohne Kompensation hergeben musste, gelang es ihm später, sie zurückzugewinnen. Es kam zu einem Turmendspiel mit Minusbauern, das man bei genauer Verteidigung vielleicht noch hätte halten können, aber nach einer Ungenauigkeit ging ein zweiter Bauer und damit auch die Partie verloren. Jetzt hätten alle restlichen Partien gewonnen werden müssen und es sah kurz vor der Zeitkontrolle gar nicht so schlecht aus. Ralf Garbe hatte lange eine minimal bessere Stellung und hätte im 33. Zug gewinnen können, übersah aber bei knapper Zeit die Möglichkeit und wickelte in eine Remisstellung ab. Nicht besser erging es Klaus und Simon. Klaus hatte riesigen Vorteil, machte aber einen ungenauen Zug, der seinem Gegner noch etwas Gegenspiel gab. Bei knapper Zeit verlor er dann vollends die Nerven und opferte einen Turm. In klarer Verluststellung bot Klaus Remis, was sein Gegner ohne Überlegung annahm. Simon stand immer etwas besser, hatte kurz vor der Zeitkontrolle auch einen Bauern mehr, aber seinem Gegner gelang es, in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abzuwickeln, so dass Simon ins Remis einwilligte.
SF Neuberg 3 - SC Nidderau 4:4
Gegen Neuberg traten wir nach der kurzfristigen Absage von Marco wieder nur mit 7 Mann an. Trotzdem hätten wir die Begegnung gewinnen können. Der Knackpunkt war meine (Ralf M.) Partie gegen das Neuberger Nachwuchstalent. Ich ließ mich phasenweise von der schnellen Spielweise meines Gegenübers anstecken. Er hatte die Eröffnung ziemlich misshandelt und mir einen entscheidenden Einschlag auf f7 gestattet. In der Kombination wählte ich von 2 Möglichkeiten eines Läuferschachs die schlechtere, so dass er materiell etwas Kompensation für die verlorene Dame bekam. Als ich mich darüber ärgerte, war dann der nächste Fehler nicht weit. Es kam zu einem Endspiel mit Dame gegen 2 Türme, wo ich den richtigen Weg zum Remis mehrfach verpasste. Günther kam aus der Eröffnung etwas schlechter heraus, aber erst ein unbedachter Bauernzug lud den Gegner zum Opfern ein und Günther verlor Haus und Hof. Simon konnte gegen einen starken Gegner mit Schwarz sicher remis halten, was der Startschuss für eine Aufholjagd war. Erst gewann Axel, weil sein Gegner auf die Dauer den rückständigen b-Bauern nicht halten konnte. Till wartete geduldig auf einen Fehler seines Gegenüber, der dann auch in Form einer Gabeleinladung kam. Das gewann die Qualität und in der Folge auch schnell die Partie. Ralf Garbe machte in ausgeglichener Stellung remis, weil Klaus zu diesem Zeitpunkt mit 2 Mehrbauern klar auf Gewinn stand. Mit einem unnötigen Damenzug machte Klaus es noch etwas spannend, behielt aber taktisch den Überblick und sicherte schließlich den Mannschaftspunkt.
SC Heusenstamm - SC Nidderau 6,5:1,5
Da uns mit Axel, Till und Marco 3 Stammspieler fehlten, fuhren wir mit wenig Ambitionen zum Aufstiegsfavoriten. Bei den Heusenstämmern fehlten aber sogar 4 Stammspieler, so dass wir mit Stammbesetzung locker hätten gewinnen können. Wir gerieten schnell auf die Verliererstraße. Georg unterlief im Königsgambit schon im 3. Zug ein grausamen Fehler und er machte dann 7 Damenzüge, bevor er sich anschickte, die erste andere Figur zu entwickeln. Das musste schief gehen, auch wenn sein Gegner eine deutlich geringere DWZ hatte. Wolfgang hätte im 6. Zug in Vorteil kommen können, aber wählte eine passive Fortsetzung. Später hätte er mit c4 gutes Gegenspiel erlangen können, aber verpasste auch diese Chance, so dass er in der Folge eine Qualität geben musste, um die gegnerischen Drohungen abwehren zu können. Das Endspiel war dann nicht mehr zu halten. Da wir nur mit 7 Mann antraten, war damit die Vorentscheidung gefallen. Robin hielt am 2. Brett gut dagegen, aber gegen einen Gegner mit fast 600 DWZ-Punkten mehr reicht schon eine kleine Ungenauigkeit, um in Nachteil zu kommen, so dass sich auch bei ihm die Niederlage abzeichnete. Wir hätten nun an allen restlichen Brettern gewinnen müssen, um noch zum Unentschieden zu kommen. Das war aber ziemlich unrealistisch und so machte Günther in Abstimmung mit unserem Mannschaftsleiter Remis, da seine Zeit etwas knapp wurde. Am Spitzenbrett war nach dem Damentausch die Luft raus und Ralf Garbe einigte sich mit seinem Gegner auch auf eine Punkteteilung. Ich (Ralf Mahnke) konnte im Damengambit einige Drohungen aufstellen, aber mein Gegner verteidigte sich optimal. Ich wickelte in ein Läuferendspiel ab, dass ich als gewonnen einschätzte, weil die Bauern meines Gegenübers auf der falschen Farbe standen. Die Stellung war aber nur remis, weil ich Probleme hatte, meinen König zu aktivieren. Ein Remisgebot lehnte ich ab, überzog und verlor sogar noch. Am interessantesten war die Partie von Klaus, die dauerte auch am längsten. Sein Gegner griff beherzt an, hatte bald einen Turm auf der 7. Reihe, aber übertrieb es etwas. Klaus hätte den verirrten Turm abholen können, fand aber nicht die optimale Fortsetzung. Nach einem taktischen Gemetzel blieb ein Läuferendspiel übrig, wo Klaus etwas besser stand und schließlich einen Bauern erobern konnte. Das Rettungsmotiv mit einem Randbauern und dem falschfarbigen Läufer führte schließlich dazu, dass Klaus seinen deutlichen Vorteil nicht in einen vollen Punkt ummünzen konnte.