SC Nidderrau 2 - SV Altenstadt 3,5:2,5
Die zweite Mannschaft hat eine unglaubliche Saison mit diesem Sieg gekrönt. In der letzten Spielzeit abgestiegen und nur durch den Rückzug von Maintal in der Klasse geblieben, musste sie auf Simon Giehl am Spitzenbrett verzichten, der wegen des Weggangs von Gero Poetsch in die Erste aufrückte und dort zum Topscorer avancierte. Trotzdem lagen die Nidderauer vor dem letzten Spieltag in Reichweite der Tabellenspitze, mussten jedoch gegen den Bezirksklassenabsteiger und Staffelfavoriten aus Altenstadt antreten.
Die Altenstädter sahen während der gesamten Saison wie der sichere Aufsteiger aus. Durch Punktverluste in den letzten beiden Runden waren sie auf Platz 2 abgerutscht und mussten gewinnen, um den Aufstieg zu sichern. Altenstadt trat in Stammbesetzung an. Bei Nidderau fehlte Georg Enders, der sich in der ersten Mannschaft festgespielt hatte.
Die Taktik der Altenstädter wurde schnell deutlich. Am 5. Brett hatten sie mit mehr als 200 Punkten den größten DWZ-Vorsprung, zudem Weiß. Dort sollte der volle Punkt gemacht werden. Die anderen Partien wurden auf Remis angelegt.
Brett 5 brachte dann wirklich die Entscheidung, jedoch andersrum. Vorher waren bereits 2 Partien mit Remis beendet worden und danach erfolgte auch relativ schnell der Friedensschluss an den Brettern 6 und 1. Am 2. Brett musste der Gegner von Tobias Giehl dann auf Gewinn spielen, um wenigstens noch ein Mannschaftsremis zu sichern, hatte zwischenzeitlich auch einen Bauern mehr, aber Tobias setzte gekonnt einen Konter und stand am Ende sogar etwas besser, so dass der Mannschaftssieg sichergestellt war.
Nun zur Glanzpartie an Brett 5:
Oedon Paulovics - Gerd Romanowski
1. f4 d5 2. Sf3 c5 3. c3 Lf5 4. e3 a6 5. Le2 e6 6. 0-0 Sc6 7. d4 c4 8. Sbd2 Sf6 9. Se5 Se4 10. De1 Le7 11. g4 (Weiß greift sofort an) Lh4 12. Dd1 Lg6 13. f5 exf5 14. gxf5 Dg5+ 15. Kh1 Lxf5 16. Sdf3
Darauf hatte Weiß spekuliert. Dame und Läufer sind angegriffen und nach dem Schlagen auf h4 hängt der f5-Läufer. Allerdings hatte Weiß dabei den Springerzug nach g3 übersehen. Objektiv gesehen wären Df6 oder De7 stärker gewesen, aber Gerd spielte für die Galerie: 16. ... Sg3+ 17. hxg3 Dxg3 18. Tg1 Dh3+ 19. Sh2 Le4+ 20. Sef3 Lg3 21. Tg2 g5! 22. Df1 g4 23. Sg5 Dxh2# 0-1
SV Bergwinkel - SC Nidderau 4:4
Nach dem feststehenden Klassenerhalt konnten wir befreit aufspielen. Bergwinkel trat in Bestbesetzung an, bei uns wurde Robin durch Georg vertreten. In unseren Weißpartien konnten wir aus dem Anzugsvorteil an den vorderen Brettern kein Kapital schlagen. So endeten die Spiele von Klaus, Günther und mir remis. Da Till einen Bauern und Axel die Qualität weniger hatten, lag die erwartete Niederlage in der Luft. Simon hatte mit einem druckvollen Spiel einen deutlichen Stellungsvorteil herausgespielt, allerdings wurde die Zeit knapp. Als wir schon befürchteten, dass die Partie kippen könnte und sein Gegner eine Mattdrohung aufstellte, konterte Simon und konnte sogar Mattsetzen. Die Stellungen von Marco und Georg waren ausgeglichen. Georgs Gegner kam in Zeitnot und verlor einen Bauern. Nachdem Marcos Partie Remis endete, opferte er unmotiviert einen Springer, so dass Georg noch vor der Zeitkontrolle den 4:2-Zwischenstand herstellte. Till hatte vor der Zeitkontrolle zwar Gegenspiel bekommen, musste aber letztlich noch einen zweiten Bauern hergeben. Die Entscheidung musste also in Axels Partie fallen. Dort sah es mit der Zeitkontrolle so aus, als könne Axel sogar gewinnen.
Das war zwar eine etwas zu optimistische Einschätzung, aber in obiger Stellung war ein Remis möglich: 45. ... e3 46. d7 e2 47. Txe2 Dxe2+ 48. Kd6 Da6+ mit Dauerschach. Auch 45. ... Df3 wäre gegangen. In der Partie geschah 45. ... Lf5 46. d7 Lxd7 47. Dxe4 und letztlich gewann Weiß. Auch bei Till gab es schließlich keine Schummelchancen mehr, so dass am Ende doch kein Mannschaftssieg heraussprang.
SC 1952 Obertshausen 2 - SC Nidderau 2:6
Unsere Mannschaft konnte diese wichtige Begegnung mit der Stammaufstellung angehen und kam mit einer geschlossenen Leistung zu diesem deutlichen Sieg. Keine einzige Partie ging verloren. Die Obertshausener ließen das Spitzenbrett frei, so dass Günther zu einem kampflosen Sieg kam. Ich (Ralf) wiederholte mit meinem Gegenüber die Eröffnung aus einer Remispartie von vor 4 Jahren, hatte aber im 10. Zug eine Verstärkung vorbereitet. Mit ein paar ungenauen Zügen verdarb Schwarz schnell die Stellung und verlor eine Figur. Nach einer Stunde führten wir bereits 2:0. Axel musste sich eines Königsangriffs erwehren, behielt in einem taktischen Gemetzel die Übersicht und konnte sogar ein minimal besseres Endspiel erreichen, das aber nicht zu gewinnen war und man einigte sich auf Remis. Till hatte sich solide aufgebaut, aber mit einem ungenauen Springerzug dem Gegner einen nicht ungefährlichen Freibauern auf d6 erlaubt. Mit genauem Spiel gelang es ihm aber, den Gegner zu einer Zugwiederholung zu zwingen.
Die schönste Kombination gelang Robin trotz geringer Bedenkzeit vor der Zeitkontrolle. Der Verlust des b-Bauern ist nicht zu verhindern, aber
32. ... d4! 33. axb5 axb5 34. Lxb5? Weiß glaubt, die Figur auf c6 zurückzugewinnen und am Ende einen Bauern mehr zu haben, doch 34. ... dxc3 35. Dxc3 Td1+ 36. Kf2 Dh5 37. h4 Sxe5! 38. Le2 Sg4+ 39. Lxg4 Dxg4 40. e4 Dxe4 0-1
Jetzt war nur noch ein halber Punkt nötig. Klaus hatte ein wenig Initiative und erwies sich als Meister des Lavierens, wartete bis es 4:1 stand und bot dann Remis. Marco konnte Obertshausens bisherigen Topscorer in guter Stellung in Zeitnot bringen und sogar mattsetzen. Der Gegner von Klaus willigte dann in das Remis ein. Simon hatte bei knapper Zeit einen Bauern hergegeben. Bei ungleichgfarbigen Läufern war das zwar unerheblich, aber verlängerte damit die Partie. Nach dem Damentausch willigte sein Gegenüber aber dann doch ins Remis ein, so dass wir den gelungenen Abend im Dolce Vita ausklingen lassen konnten, wo alle Partien nochmal vorgeführt wurden.
SC Nidderau - SG Wächtersbach/Sotzbach 4:4
Zum zweiten Mal in dieser Saison konnten wir mit Stammaufstellung an den Start gehen. Die Wächtersbacher mussten einen Stammspieler ersetzen. Nur Klaus und ich hatten einen wertzahlhöheren Gegner.
Vor 4 Jahren hatten wir gegen Wächtersbach mit einem 2:6 den Aufstieg in die Bezirksoberliga verpasst und in den letzten zwei Spielzeiten gab es mit 2:6 und 2,5:5,5 herbe Niederlagen. Obwohl jeweils mit einem etwas geringeren DWZ-Schnitt als wir, waren sie in der Endabrechnung immer vor uns und konnten als sehr homogenes Team auch in dieser Saison bisher überzeugen.
Alle Partien waren hart umkämpft. Robin büßte in der Eröffnung einen Bauern ein. Günther hatte sich sehr solide aufgestellt, übersah aber einen drohenden Qualitätsverlust und musste zur Verhinderung einen Bauern hergeben. Marco hatte sich eine Gewinnstellung erspielt, die durch einen Konter noch in Gefahr geriet, aber er erreichte doch den vollen Punkt. Die Gegner von Axel und mir versuchten es mit einem schnellen Königsangriff, ohne Springer und Turm am Damenflügel zu entwickeln. Wir konnten scheinbar die Angriffe jeweils abwehren und die etwas bessere Stellung behalten, aber Axels Gegner hatte doch noch einen starken Zug im Ärmel und zwang Axel zur Aufgabe. Ich hatte in komplizierter Stellung zwei Bauern mehr, mit dem vorletzten Zug vor der Zeitkontrolle verdarb mein Gegenüber die Stellung völlig und gab nach dem 40. Zug auf. Simon hatte inzwischen Remis gemacht. Till hatte eine tolle Kombination gefunden, um in Vorteil zu kommen, verwechselte aber plötzlich die Zugfolge und stellte eine Figur ein. Mit großem Kampfgeist kam er aber doch noch zu einem Remis. Günthers Gegner konnte alle Klippen umschiffen und in ein gewonnenes Endspiel abwickeln und glich zum 3:3 aus.
Die Bretter 5 und 6 mussten die Entscheidung bringen. Während Robins Turmendspiel mit einem gegen zwei Bauern am Königsflügel Remis sein sollte, war die zugeschobene Stellung von Klaus schwer einzuschätzen. Er konnte nur hin und herziehen, dazu hatte sein Gegner Raumvorteil, den besseren Springer, den besseren Läufer und knapp 200 DWZ-Punkte mehr. Eine klare Gewinnidee schien Weiß aber nicht zu haben. Robins Gegner tat uns dann den Gefallen, erst mit 51 Sekunden Restzeit auf der Uhr einzusehen, dass die Partie nicht zu gewinnen ist und bot Remis. Robin hätte jetzt durchaus versuchen können, ihn über die Zeit zu heben, aber mit einem gleichzeitigen Remisschluss an den beiden verbliebenden Brettern gab es ein faires Ende.
SV Kinzigtal Erlensee / Langenselbold - SC Nidderau 7:1
Gegen den Staffelfavoriten waren wir ohnehin Außenseiter. Während Kinzigtal fast in Bestbesetzung antreten konnte, mussten wir auf 3 unserer stärksten Spieler verzichten. So waren die Hausherren an allen Brettern (außer Brett 7) deutlich stärker besetzt, zum Teil mehr als 200 DWZ-Punkte. Brett 2 verloren wir kampflos. Ich opferte in der Eröffnung unnötig einen Bauern. Obwohl das Opfer nicht unkorrekt war, setzte ich aber nicht energisch genug fort und hatte nie eine Remischance. Klaus und Robin kamen aus der Eröffnung auch mit Stellungsnachteil heraus, Tobias verlor eine Qualität. Simon hielt die Partie lange offen. Nur Tills und Stefans Stellungen sahen aussichtsreich aus.
Klaus musste dann schnell die Segel streichen. Auch Robin und Tobias verloren. Mit meiner Aufgabe zum 0:5 war die Mannschaftsniederlage perfekt. Schließlich kam Simon in Zeitnot und konnte die inzwischen ohnehin schwierige Stellung nicht halten. Till konnte wenigstens den Ehrenpunkt holen. In einer starken Partie am Spitzenbrett gelang es ihm, in ein Endspiel mit 2 Türmen und Mehrbauer gegen Dame abzuwickeln. Sein Freibauer war dann nicht mehr aufzuhalten. Stefan gelang keine Verbesserung des Ergebnisses. In guter Stellung ging plötzlich die Qualität verloren. Trotzdem blieben noch Chancen auf wenigstens ein Remis. Die verpasste er aber in hochgradiger Zeitnot.
SC Nidderau - SF Schöneck 3 4:4
Wir mussten leicht ersatzgeschwächt in die Begegnung gehen. Till fehlte und Günther nahm den Stress auf sich, unmittelbar nach einer Dienstreise die Partie zu spielen. Robin gab relativ früh einen Bauern her, um Gegenspiel zu bekommen, verlor aber schließlich die Partie. Unserem Topscorer Simon gelang erneut ein voller Punkt und in den Weißpartien an den vorderen Brettern steuerten Günther und Klaus jeweils Remis bei. Nach Sieg von Marco und Niederlage von Georg stand es schließlich 3:3, aber die beiden noch offenen Partien ließen nicht mehr auf etwas Zählbares hoffen. Axel hatte eine Figur verloren und nur einen Bauern dafür und bei mir (Ralf) sah es nicht besser aus. Ich hatte einen Bauern weniger und musste auch noch die Qualität hergeben. Da entschloss ich mich, etwas im Trüben zu fischen und opferte noch eine Figur, um die gegnerische Königsstellung zu entblößen. Mehr als eine vage Hoffnung auf ein Dauerschach gab es jedoch nicht. Zumindest konnte ich vor der Zeitkontrolle frei aufspielen und ein paar Drohungen aufstellen. Deutlich nervös geworden, fand mein Kontrahent nicht mehr die richtigen Verteidigungszüge, verlor die Dame durch eine Springergabel und schließlich war mit der Zeitkontrolle noch ein weiterer Figurenverlust nicht zu vermeiden, so dass er aufgab. Axel mühte sich noch, mit der Minusfigur eine Festung aufzubauen, aber sein Gegner spielte es sicher zu Ende und glich zum 4:4 aus.
Wenn Weiß den Läufer nimmt, hat Schwarz mit Sf4 Dauerschach. 34. Td1 Sf4 35. Sd6 (Dg3 gewinnt) Le6 36. Lxe6 fxe6 Weiß kann das Dauerschach kaum verhindern und ist in hochgradiger Zeitnot: 37. Dg3?? Dh5+ 38. Kg1 Se2+ 39. Kf2 Sxg3 40. Kxg3 Dxe5+ 0-1
SC Turm Büdingen - SC Nidderau 4:4
Gegen Büdingen gelang leider nicht der angestrebte Mannschaftserfolg. Es ging recht gut los. Klaus gewann in der Eröffnung eine Figur, so dass sein Gegner sofort aufgab. Simon, der Topscorer der ganzen Liga, konnte gegen seinen jungen Gegenüber die Siegesserie fortsetzen. Der Vorsprung war dann aber schnell wieder dahin. Nach 17 ungeschlagenen Punktspielen in Folge musste ich eine Niederlage einstecken. Die Eröffnung war mir nicht so gelungen und dann musste ich die Qualität opfern. Schwarz konnte den Vorteil gekonnt verwerten. Auch Robin unterlief ein Fehler, als er mit der Dame nicht rechtzeitig aus einer Fesselung ging und so einen Königsangriff von Schwarz ermöglichte. Dabei war seine Stellung bis dahin recht aussichtsreich. Um Stefans Stellung musste man auch bangen. Mit einem gedeckten weißen Bauern auf c6 hatte er keine Möglichkeit, seinen c8-Läufer zu befreien. Zwischenzeitlich hatte man mal den Eindruck, dass er seine Stellung konsolidiert hätte. Er hatte sogar eine Qualität mehr. Aber in Zeitnot konnte er die schwierige Stellung doch nicht halten. Günther versuchte, ebenfalls in Zeitnot, in einer remisigen Stellung einen Königsangriff zu starten. Zu dem Zeitpunkt musste man davon ausgehen, dass ein Remis nicht reicht. Doch dann konnten erst Till und auch Marco ihre leicht vorteilhaften Stellungen zum vollen Punkt bringen. Günther hatte in der Zeitnotphase einen leichten materiellen Nachteil hinnehmen müssen, aber immer noch die Chance auf einen Königsangriff. Leider kostete das Durchrechnen der Angriffsvarianten wiederum sehr viel Bedenkzeit, so dass trotz großen Kampfgeistes in Zeitnot es am Ende nicht mehr zum Remis reichte.
SC Nidderau - SC 1934 Gelnhausen 2 2:6
Wenn man das Ergebnis sieht, kann man sich kaum vorstellen, dass wir gar nicht so weit von einem Punktgewinn oder sogar Mannschaftssieg entfernt waren. Ich (Ralf) steuerte ein Kurzremis bei. Mein Gegner hatte mich mit einer mir unbekannten Eröffnung konfrontiert und gefährliche Drohungen aufgestellt, plötzlich aber sehr viel abgetauscht, so dass ein ausgeglichenes Endspiel entstand. Die anderen Partien waren hart umkämpft. Simon gewann in der Eröffnung einen Bauern. Klaus musste einen hergeben. Günther hatte viel Zeit investiert und ein Remisangebot aus mannschaftstaktischen Gründen zunächst abgelehnt. Dann schien sich aber das Blatt zu unseren Gunsten zu wenden. Klaus machte aus der Not eine Tugend, opferte noch eine Qualität und bekam gefährlichen Angriff. Auch Robin investierte zwei Bauern für die Initiative, was recht chancenreich aussah. Schließlich gewann Marco zwei Figuren gegen Turm und Bauer, Simon den zweiten Bauern. Georg, der ein für ihn typischen schlechten Läufer hatte, erreichte eine zugeschobene Stellung mit guten Remischancen. Simon konnte schließlich seinen Vorteil zum vollen Punkt verwerten. Leider kippte plötzlich die Stellung bei Marco. Er hatte zugelassen, dass Schwarz zu verbundenen Freibauern kam und seine vielen Leichtfiguren kamen nicht mehr rechtzeitig zur Blockade an den Damenflügel. So konnte Gelnhausen ausgleichen. Günther machte nun doch Remis. Die taktisch geprägten Partien von Klaus und Robin ließen uns aber weiter im Spiel. Robins Gegner verteidigte sich aber sehr stark, glänzte seinerseits mit einem Springeropfer und konnte letzlich einen Großabtausch erzwingen, an dessen Ende er 3 Mehrbauern hatte, die trotz ungleichfarbiger Läufer zum Sieg reichten. Die Entscheidung zu unseren ungunsten fiel dann in der Zeitnotphase beim Spiel von Klaus. Er hätte sein tolles Spiel mit einem entscheidenden Angriff krönen können, übersah aber die Möglichkeit einer Springergabel und ließ den Gegner entwischen. Das investierte Material brachte die Entscheidung. Zu allem Überfluss verdarb dann auch Georg seine remisige Stellung. Am Spitzenbrett hatte Till die Partie lange offen gehalten. In der Zeitnotphase hatte er etwas Zeitvorteil, lehnte aus mannschaftstaktischen Gründen ein Remisangebot ab. Als dann die Mannschaftsniederlage feststand, bot er seinerseits Remis. Nun wollte sein Gegner aber noch spielen. So fiel die Entscheidung am 1. Brett erst nach Mitternacht. Till musste einen Bauern hergeben, verteidigte sich aber geschickt, konnte den Bauer zurückerobern und lehnte seinerseits ein Remisangebot ab. Obwohl er etwas mehr Zeit hatte als sein Gegenüber, übersah er eine Springergabel, so dass die Niederlage am Ende sehr deutlich wurde.
Brett 1 und Brett 2, Nidderau - Gelnhausen
Till Krüger (rechts hinten) gegen Stefan Reh und Günter Heuser (ganz rechts) gegen Peter Dächert.
1.Hainstädter SC - SC Nidderau 3,5:4,5
Einen erfolgreichen Auftakt gab es beim Hainstädter SC. In der vorangegangenen Saison gelang ein 6,5:1,5 Kantersieg. Da war der Gegner aber ersatzgeschwächt und in der Tabelle jenseits von Gut und Böse. Diesmal fehlte nur ihr Spitzenmann Oliver Nill, so das Günther kampflos gewann. Alle anderen Partien waren hart umkämpft. Nach gut 3 Stunden waren noch alle Stellungen in der Remisbreite. Vor der Zeitkontrolle konnten Simon und Klaus gewinnen und Marco machte Remis. Der 3-Punkte-Vorsprung war aber nicht die Entscheidung. Axel machte es noch einmal spannend. In einer Partie mit entgegengesetzten Rochaden hatte er eine gute Angriffsposition und einen Bauern auf b3 platziert. Mit Läufer und Schwerfiguren drohte er ständig ein Opfer gegen den gedeckten Freibauern auf a3 mit Mattangriff. Sein Gegner konnte die Drohungen immer gerade so parieren. Axel wickelte schließlich in ein vermeintlich gewonnenes Endspiel mit Läufer gegen Springer ab, hatte dabei den Bauern a3 unterschätzt und verlor sogar noch. Als Till auch verlor, wurde es richtig eng. Robin hatte zwei Bauern für eine gute Angriffsposition geopfert, wählte mannschaftstaktisch aber den sicheren Weg zum Remis mit Dauerschach. So blieb meine Partie übrig. Ich (Ralf) hatte meine Stellung völlig falsch eingeschätzt. Wegen eines rückständigen Bauern in halboffener Linie beim Gegner hatte ich sie lange als besser eingeschätzt. Stattdessen stand ich deutlich schlechter. Vor der Zeitkontrolle machte ich ein taktisch geschicktes Remisangebot (Robin spielte noch). Daraufhin machte mein Gegner den einzigen Fehler in der Partie und stellte einen Bauern ein. Trotz des Mehrbauern war es nur ausgeglichen und Schwarz hätte noch weiter auf Gewinn spielen können, empfand es aber als aussichtslos und willigte ins Remis ein.